Chronik

Chronik des FC Schönheide e.V.

  • Als Riege des Turnverein 1861 Oberschönheide, gegründet 09.09.1929
  • Sport-Gemeinschaft Einheit Schönheide seit 1948
  • BSG Aufbau Schönheide seit 1952
  • FC Schönheide e.V. seit 1990

Auszug aus dem SW-Wochenblatt 28/99 vom 16.07.1999

 

 

Seit (über) 70 Jahren wird zwischen Ascherwinkel und Hammer "gekickt": Turnverein 1861 Oberschönheide + FC Webersberg = FC Schönheide e.V.

 

Bei der schönsten Nebensache der Welt

Die schönste Nebensache der Welt lockte übers zweite Juli-Wochenende fast 1200 Kickerfreunde in das Schönheider Waldstadion. Im hintersten Ascherwinkel beging die Gemeinde der Fans, Spieler und Offiziellen den 70. Geburtstag des vereinsmäßigen Fußballsportes im Ort. In das "Buch, in dem Hunderte mitgeschrieben haben" gewährte zur Festsitzung am Freitag Abend Wolfgang Rauh, einst aktiver und jetzt passiver Sportsfreund, vor 300 Zuhörern wissenswerte Einblicke.

 

Zu kurze Spielfläche moniert

Demnach wurde der organisierte Schönheider Fußball am 9. September 1929 als Riege des örtlichen Turnvereines 1861 ins Leben gerufen. Gründungsväter waren u.a. Paul Fiegert, Walter Hartmann, Erich Pilz und Erich Hunger im Geräteschuppen auf dem heutigen Betonmischanlagen-Platz. Gästeteams monierten dort stets die zu kurze Spielfläche. Werner Schädlich schoß den Ball einmal direkt auf die Esse der nahe vorbeifahrenden "Bimm", deren Lokbesatzung stieg wegen starken Rauchs aus! 1931 schufen "Eishockeyvater" Wolf Bretschneider, Willy Hartmann und Fritz Lorenz einen zweiten Fußballclub im Dorf als FC Webersberg, später FC Schönheide. Deren Sportplatz: Die "Wabersbarg-Höh".

 

Gegen Oberligateams und "Westelfs"

Anno 1948 bließ Fußball-Legende Herbert Reimann mit Egon Brückner, Kurt Krauß und Heinrich Hähnel zum Neuanfang als Sport-Gemeinschaft Einheit Schönheide. Gleichzeitig wurde mit dem Bau des "Stadion des Friedens" (heute: Waldstadion) begonnen, dessen Einweihung es 1951 gab. Kicker wie Fritz Fröhlich, Siegfried Händel, Horst Häcker, Werner Mothes, Heinz Lenk, Gunter Franke Gottfried Tuchscherer, Werner Oschatz und Kurt Reinhardt erspielten 1952/53 erstmals den Auer Kreismeistertitel und den Aufstieg in die Karl-Marx-Städter Bezirksklasse Trainer war Kurt Reinhold aus Zwickau. Als Betriebssportgemeinschaft Aufbau Schönheide gab es danach ein fast regelmäßiges Auf und Ab zwischen diesen beiden Spielklassen. Parallel dazu blieben Testspiele gegen Oberligateams von Dynamo Dresden, Wismut Aue oder Lok Leipzig bzw. "Westelfs" aus Donndorf-Eckersdorf und Luhe-Wildenau in Erinnerung.

 

In der dritthöchsten DDR-Klasse

In allerbester Erinnerung bleibt die Saison 1980/1981. Mit 28:12 Punkten gelang den Mannen um Konrad und Joachim Krutz, Hans-Joachim ("Hanser") Männel, Peter Gläß, Gunter Götz, Uwe Zornow, Wolfgang Gallow, Joachim Herrmann und Bernd Hohmann - gecoacht vom Auer Wolfgang Höll - der Aufstieg in die Bezirksliga. Mit nur 3:37 Punkten gab es bereits ein Jahr später den Abschied aus der dritthöchsten DDR-Spielklasse. Und 1985 mußte die BSG Aufbau Schönheide auf Kreisspielebene zurück.

 

Nach Neuaufbau fünf Jugendmannschaften

Der Neuaufbau des FC Schönheide e.V. im geeinten Deutschland wurde von Rolf Lehrer, Klaus Möckel, Konrad Krutz und Bernd Schönfelder forciert. Fünf Jugendmannschaften stehen ab 1997/98 im Nachwuchs-Spielbetrieb. Die Männermannschaft unter Wolfgang Höll knüpft an frühere Erfolge an - am 6. Juni 1999 feiern Kicker wie Ronald Günnel, Olaf Schürer, Steffen Bretschneider, Jan Bäuml, Robby Weiß, Jens Partenfelder, Andreas Schmidt, Andrè Möckel, Sven Beier, Boris Petzold den Kreisliga-Aufstieg. Zwei Wochen später wird die A-Jugend erstmals Nachwuchs-Kreispokalsieger. Zwei wertvolle Geschenke für den 160-Mann-Verein!

 

Zum Jubiläum ein Sieben-Jahrzehnte-Tor

Die ältesten noch aktiven Schönheider Kicker verloren zum Jubiläum gegen die Eibenstocker Oldies 1:2(0:1). Sehenswert Schönheides Ausgleich durch Gunter Götz unmittelbar nach Wiederanpfiff: Er überraschte den Gästetorwart, als er noch seine Handschuhe anzog, mit einem spektakulären Heber von der Mittellinie - ein Sieben-Jahrzehne-Tor.

 

Eberhard Mädler