· 

FCS zu Gast beim BVB

FC Schönheide zu Gast beim BVB
© LSB NRW / Andrea Bowinkelmann
Während in den nächsten Wochen mehrere Vorbereitungsspiele auf dem Plan stehen, nutzte die 1. Mannschaft des FC Schönheide das vorletzte Wochenende, um sich mannschaftlich und stimmungstechnisch auf die anstehende Rückrunde einzuschwören. Es stand die etwas andere Auswärtsfahrt auf dem Programm. So machten sich Spieler, Trainer, Betreuer und einige “Ehrengäste” auf den Weg ins Ruhrgebiet zum Heimspiel der Dortmunder Borussia gegen den Sportclub aus Freiburg. Auch die Tatsache, dass es für manche eben nicht die Fahrt zum Verein seines Herzens war, sondern vielmehr zum Club in den ungeliebten schwarz-gelben Farben, tat der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch. Neben diesem sportlichen Highlight sollten natürlich auch einige "kulturelle" Höhepunkte auf dem Programm stehen. 

Da auch beim FCS das fußballerische Talent nicht ausreicht, um sein Hobby hauptberuflich ausüben zu können und der ein oder andere sogar noch am Freitag die Bierkasse für das anstehende Wochenende auffüllen musste, erfolgte die Anreise in mehreren Reisegruppen. Während die Abfahrtszeiten unterschiedlich waren, hatten doch auch alle etwas gemeinsam: Der Fahrer war definitiv nicht zu beneiden! Bei einer der besagten Fahrgemeinschaften schien es so, als müsste dieser per Losentscheid bestimmt werden. Zudem fragte man sich bereits im Vorfeld, ob das sogenannte “Spielmobil” überhaupt den Weg nach Dortmund finden würde, anstatt vorsorglich die nächstgelegene Brauerei oder Destille anzusteuern.  

 

Aber fangen wir von vorne an… 

 

Die erste der vier Gruppen startete am Freitag früh um 09:00 Uhr. Nach einigen Stunden Fahrt, dem ein oder anderen isotonischen Getränk und natürlich einigen Pinkelpausen, erreichte man am frühen Nachmittag gesund und munter die westfälische Wochenendresidenz. Nach erfolgreichem Check-In galt es für den Fahrer zunächst einmal einen beachtlichen Rückstand aufzuholen, was einer Mammutaufgabe gleich kommen sollte.

Währenddessen sollten auch die beiden anderen Reisegruppen den Weg auf die Autobahn anstatt nach Wernesgrün gefunden zu haben. 

 

Nach einer kurzen Verschnaufpause machte man sich auf den Weg in die Dortmunder Innenstadt, wo man bei einem gemeinsamen Essen versuchte, eine Grundlage für den Rest des Abends zu schaffen. Im Anschluss ging es zum Signal Iduna Park, wo eine Stadionführung eines der wohl schönsten und atemberaubendsten Stadien Europas auf dem Programm stand. Bei der Besichtigung der Kabine des BVBs, musste man feststellen, dass diese gar nicht so viel anders ist, als die Kabine im heimischen Waldstadion. Abgesehen von einem Regenerationsbecken, dem abenteuerlichen Geruch mehrerer verschwitzter Fußballschuhe und dem Herumstehen unzählig leerer Bierkästen. Im Anschluss ging es für unsere Jungs auf den ehrwürdigen Rasen. Am Rande des Spielfeldes konnte man das Stadion aus einer ganz besonderen Perspektive kennenlernen. Hier gab es die Möglichkeit, es sich auf der Auswechselbank der Hausherren bequem zu machen und in die Rolle von Trainerlegenden wie Ottmar Hitzfeld und Jürgen Klopp sowie dem ein oder anderen Edelreservisten zu schlüpfen. 

 

Nachdem mittlerweile auch die anderen beiden Reisegruppen im Ruhrpott ankamen, sollte das eigentliche Abendprogramm in einer Cocktailbar eingeleitet werden. Es war der Auftakt zu einer sehr, sehr langen und intensiven Nacht. Während die ältere Fraktion bis früh um vier die hauseigene Hotelbar auf Herz und Nieren prüfte, sollte der Weg der jüngeren Generation in die Dortmunder Nachtclub “Bierkönig” führen. Wie derartige Abende enden, können sich die meisten denken, es bedarf daher keiner weiteren Erörterung.   

 

Währenddessen auch die Letzten im Hotel eintrudelten, machte sich auch die vierte Reisegruppe Samstag früh um 05:30 Uhr auf den Weg nach Dortmund. Pünktlich um 11:00 Uhr erreichte man nach 450 km die bereits wartende, aber doch etwas gezeichnete Gruppe. Ohne große Verschnaufpause, aber mit einem schnellen 11-Uhr-Getränk ging es direkt zum Stadion. Der eigentliche Plan, der Besuch des Borusseums, wurde schnell wieder verworfen. Stattdessen wollte man sich in der Stadionkneipe “Strobels” auf das anstehende Spitzenspiel einstimmen. Auf der Tribüne angekommen, sorgte die Schönheider Reisegruppe mit sprichwörtlich nackten Tatsachen zunächst einmal für die Ermunterung des restlichen Publikums. Wem die Ausmaße des Stadions noch nicht bekannt waren, spätestens jetzt konnte sie jeder erahnen. Beim Abspielen der bekannten Fußballhymne “You’ll never walk alone” lief es auch den “Nicht-Dortmund-Fans” eiskalt den Rücken hinunter. Das Spiel selbst verlief dann ganz im Sinne des Dortmunder Anhangs. Nach 90 Minuten stand ein ungefährdeter 5:1 Heimsieg an der Anzeigetafel. Es gab sicherlich schon deutlich langweiligere Spiele. Diese Meinung konnte aber scheinbar nicht jeder unserer Jungs teilen. So nutzte der Ein- oder Andere ¾ des Spiels zur eigenen Augenpflege und zur Vorbereitung des restlichen Abends, welcher unmittelbar nach dem Abpfiff der Begegnung eingeleitet wurde. Bevor es mit der U-Bahn wieder in Richtung Dortmunder Innenstadt ging, mussten noch kurzer Hand einige Fanartikel als kleines Andenken an ein ereignisreiches Wochenende organisiert werden. 

 

Der Rest des Abends ist dann eigentlich schnell erzählt. Während einige den Abend an der Hotelbar ausklingen ließen, landete der Rest der Gruppe wieder im Dortmunder “Bierkönig”. Auf dem Weg dahin, sollten aufgrund der bescheidenen Bierauswahl, die Schnapsbestände einiger Bars auf den Prüfstand gestellt werden. Spätestens jetzt kam bei einigen die Frage auf: “Wer um Himmelswillen soll morgen nach Hause fahren?”

Letztendlich konnte am nächsten Morgen für jeden der vier Busse ein Fahrer gefunden werden. Ob dabei jeder durch die Alkoholkontrolle gekommen wäre, ist stark zu bezweifeln. Trotzdem kamen alle gesund und wohlbehalten nach Hause. 

 

Letztendlich bleibt festzuhalten, dass bis auf einen Platzverweis wegen fehlerhaften Entwendens diverser isontonischer Sportgetränke aus einer Dortmunder Tanzlokalität alle Beteiligten ohne weitreichende Verletzungen das Wochenende gut überstanden haben und für die Vereinschronik eine ganze Menge witziger Anekdoten entstanden sind. 

 

Mit dieser mannschaftlichen Geschlossenheit sollte man auch die nächsten Wochen der Vorbereitung bestreiten und von nun an den Fokus auf das sportliche Geschehen setzen, um den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde zu legen. 

 

PS. Kreisligafußball ist, wenn die halbe Mannschaft am Wochenende so viel getrunken hat, dass die Trainingseinheit am darauffolgenden Dienstag wegen mangelnder Beteiligung aufgrund gemeinschaftlicher Ausnüchterungmaßnahme leider ausfallen muss.

 

A. Queck